Es gibt diese Tage, da ist einfach der Wurm drin. Die Kinder haben schlechte Laune, man selbst ist gestresst. Eigentlich hat man noch so viel zu tun, aber irgendwie mag nichts so richtig klappen. Und während man sich noch bemüht, irgendwie Ordnung in das eigene Chaos zu bringen, explodiert im Kinderzimmer garantiert irgendwann die sprichwörtliche Bombe. Man fängt an zu schimpfen. Und befindet sich in einer Situation, die eigentlich keiner so gewollt hat. Was tut man also an solchen Tagen, um den Druck herauszunehmen? Man legt einen Waldtag ein! Übrigens ist dies auch immer eine gute Idee für die „Mama-mir-ist-soooooo-langweilig“-Tage 😉

Von der sprichwörtlichen Waldesruh

Der Wald strahlt immer eine gewisse Ruhe aus. Man kann gemütlich spazieren gehen und den Gedanken freien Lauf lassen. Abgeschottet von der hektischen Umwelt bietet einem der Wald natur pur, man ist separiert von der Reizüberflutung und Hektik unseres schnelllebigen Alltags. Einfach herrlich; ich liebe den Wald 🙂

Dass sich diese Ruhe auch auf die Kinder überträgt merke ich immer, sobald wir den Wald betreten. Wo vorher noch Chaos herrschte, kehrt plötzlich Frieden ein. Wo es vorher noch Zoff gab, herrscht plötzlich Eintracht. Zum einen befindet man sich in einer relativ reizarmen Umgebung. Die Reize, welche hier geboten werden, sind im wahrsten Sinne des Wortes ‚anderer Natur‘. Zum anderen bietet der Wald auch jede Menge spannende Ablenkungen, welche die Aufmerksamkeit und Energie der Kinder auf ein bestimmtes Ziel fokussieren.

Man kann rennen, schreien, klettern, springen. Man kann Stöcke sammeln, Blätterhaufen auftürmen und im Matsch spielen. Ohne vorgegebene Spielgeräte, ohne vorgefertigte Strukturen. Ohne aufpassen zu müssen, man könne jemanden stören. Die Kinder werden geistig und körperlich gefordert. Dies sorgt für eine optimale physische wie psychische Auslastung. Ich merke das bei meinen Kindern immer wieder aufs Neue, dass solche Stunden sie in einem ganz anderen Maße fordern.

Was mir persönlich auch sehr am Herzen liegt ist, dass die Kinder einen achtsamen Umgang mit der Natur erlernen. Pflanzen und Tiere zu respektieren und ihren natürlichen Lebensraum zu schützen. Bei diesen Streifzügen durch den Wald bietet sich quasi nebenbei die Gelegenheit, dies zu verinnerlichen.

Und was macht ihr da die ganze Zeit?

Wir fahren eigentlich immer ohne einen festen Plan ins Blaue hinein. Wir suchen regelmäßig neue Wälder auf und besuchen verschiedene Orte, damit es spannend bleibt. Vor Ort angekommen, ziehen wir dann aber in der Regel einfach so los. Ich lasse die Kinder immer ‚ihr Ding‘ machen. Üblicherweise geben sie vor, welchen Weg wir gehen und in der sich bietenden Natur suchen sie sich selbst ihre Beschäftigungen.

Stöcke, Tannenzapfen, Blätter … viele Dinge bieten sich an zum Sammeln und Mitnehmen. Das Sammeln von Dingen geht bei Kindern eigentlich sowieso immer, oder? 😉 Und zu Hause kann man an regnerischen Tagen dann wiederum mit den selbst gesammelten Naturmaterialien spielen oder etwas Schönes herstellen. Anregungen hierzu werde ich demnächst in einem gesonderten Blogpost vorstellen.

Ein riesiges Plus ist natürlich die Tatsache, dass wir unseren Hund haben, der gemeinsam mit den Kindern den Wald durchstreift. Die Kinder folgen dem Hund, dann folgt der Hund den Kindern oder es werden gemeinsam spannende Entdeckungen gemacht. Auch ist der Hund natürlich unser Antrieb dazu, wirklich häufig und bei jedem Wetter nach draussen zu gehen. „Heute ist aber schlechtes Wetter“ zählt somit nicht 😉

Unser Fazit

Ein Waldnachmittag ist eigentlich immer eine gute Idee. Gerade an solchen Tagen, an denen man innerlich eventuell ’nicht ganz im Lot‘ ist, kann so ein Abstecher in die Natur Wunder wirken. Und die Kinder können sich hier richtig ausleben, haben viel Spaß und können wirklich kindgerecht spielen.

Tipp: Achtet unbedingt auf die richtige Bekleidung! Sowohl für euch, als auch für die Kinder. Angemessenes Schuhwerk, lange Outdoorhosen (am Besten auch im Sommer), bei Bedarf wasserdichte Kleidung. Es macht keinen Spaß, mit durchnässten Füßen zu spielen oder sich permanent die Beine zerkratzen zu lassen. Und am Besten etwas Wasser und einen kleinen Snack einpacken 🙂 Falls ihr einen Hund dabeihabt: Klärt vorher ab, wie es unter Umständen mit der Leinenpflicht aussieht.


Tipps für weitere spannende Dinge, die es im Wald zu entdecken gibt? Dann hinterlasst mir doch eine Nachricht in den Kommentaren!