Achtung: Ich bin krank und es geht mir nicht gut *wein* Dies wird ein klassischer Jammerpost, gepaart mit einer Prise Selbstironie. Lesen geschieht auf eigene Gefahr.

Schmerzende Knochen. Hämmerndes Kopfweh. Der Hals brennt bei jedem Schlucken wie Feuer und eitert vor sich hin. Jeder einzelne Muskel des Körpers tut weh. Die Stirn glüht und man ist einfach nur fertig. Mit sich, der Welt und möchte nur noch eines: Sich ins Bett legen, schlafen und dem Körper die Gelegenheit geben, sich gründlich zu erholen.

Früher habe ich dies dann auch getan. Mich ins Bett gelegt. Und mich dabei zusätzlich noch etwas bemitleidet, weil es mir ja so furchtbar schlecht ging und ich nur noch gelangweilt im abgedunkelten Schlafzimmer liegen konnte, bis ich wieder fit und auskuriert war.

Das war früher.

Heute habe ich zwei kleine Kinder.

Krank sein, wenn man Kinder hat.

Ist doof. Und zwar so richtig. Das merke ich momentan gerade wieder, denn ein richtig blöder grippaler Infekt hat mich in seinen Fängen.

Jedoch ist „ich leg mich dann mal hin, um mich zu erholen“ einfach nicht mehr drin. Mein Mann arbeitet den ganzen Tag. Trotzdem wollen zwei Kleinkinder angezogen und gewaschen werden. Sie brauchen Frühstück, Mittagessen und einige Snacks zwischendurch. Getränke müssen gerichtet, Streit geschlichtet und kleinere (oder größere) Unfälle, wie umgeschüttete Getränke, müssen beseitigt werden. Die ganz Kleinen brauchen mehrfach täglich eine frische Windel, sollten davon abgehalten werden den Hund mit Wäscheklammern zu dekorieren und müssen ungefähr zwanzigmal am Tag vom Treppengeländer entfernt werden, damit sie dort nicht hinaufklettern.

Sofern man sich noch halbwegs auf den Beinen halten kann besteht immerhin die Möglichkeit, sich mit Schmerzmitteln zu dopen. Ja, das ist nicht gerade toll, sicher nicht gesund und wirklich fit wird man dadurch auch nicht. Man fühlt sich lediglich nicht mehr wie halbtot. Dann verlässt man optimalerweise mit den Kindern das Haus, denn man sitzt besser fiebernd und leicht benebelt auf dem Spielplatz als zu Hause. Dort können sich die Kinder üblicherweise einfacher selbst beschäftigen und man kann sich zumindest eine kurze Pause gönnen. Sofern niemand vom Klettergerüst stürzt oder ein Kleinkrieg um die Sandförmchen entbrennt. (Und natürlich muss man darauf achten, dass man keine Orte aufsucht, an denen man anderen Mamas und Babys zu nahe kommt. Man will ja schließlich niemanden anstecken …).

… und wenn es einen wirklich ganz böse erwischt?

Vor einiger Zeit hatte mich die Grippe erwischt. Die „richtige“ Grippe. Kein schnöder grippaler Infekt. Ja, die richtig böse, gemeine, fiese Grippe 😉 Innerhalb kürzester Zeit bekam ich unglaubliche Kopfschmerzen, sehr hohes Fieber und Schüttelfrost. Ich konnte nichts anderes mehr tun als meinen Mann von der Arbeit nach Hause zu telefonieren. Bis er daheim war legte ich mich auf die Couch und schaltete den Kindern den Fernseher an. Peppa Wutz war an diesem Nachmittag unsere beste Freundin.

In solch einem Fall müssen bei uns dann Oma oder Opa ihr Köfferchen packen und anreisen. Die wohnen nämlich ein Stück von uns entfernt. Dann wird einem zumindest ein Teil der Arbeit abgenommen und man kommt etwas zur Ruhe. Wobei man auch in diesem Fall hin und wieder einspringen muss und üblicherweise mindestens ein Kleinkind zeitweise auf einem herumhüpft.

Wenn jedoch wirklich gar nichts mehr geht benötigt man Unterstützung. Stundenweise kommt man immer irgendwie über die Runden. Einen ganzen Tag lang kann man kleinere Kinder sich jedoch nicht mehr oder weniger selbst überlassen.

Arztbesuch mit zwei Kleinkindern.

Ganz amüsant ist es auch, wenn man krank ist und den Hausarzt aufsuchen muss. Weil man beispielsweise seit Tagen komplett vereiterte Mandeln hat, vor Schmerzen gar nicht mehr schlucken kann und man dies wirklich ärztlich abklären lassen sollte.

Zwei Kinder und sich selbst fertig machen, in die Stadt fahren, zur Praxis laufen, im Wartezimmer warten und darauf achten, dass die Kinder nicht das Wartezimmer schreddern. Die genervten Blicke der anderen Wartenden gekonnt ignorieren. Schließlich reden die Kinder eventuell einen Tick zu laut – und die anderen Patienten haben sicherlich Kopfschmerzen oder ähnliches. Die Wartezimmer in Arztpraxen üben auf meine Kinder übrigens immer einen gewissen Reiz aus. (Ähnlich verhält es sich übrigens mit meiner Hündin im Wartezimmer der Tierarztpraxis. Dort herrschen offenbar besondere Schwingungen, die meiner Hündin eine gewisse Energie und Dynamik verleihen).

Während man dann im Behandlungszimmer auf den Arzt wartet, laden derweil so tolle Dinge wie Drehhocker oder Infusionsständer (mit Rollen!!!) herrlich zum Spielen ein … Das hört sich alles nach einem tollen Spaß an, oder?

Kurz gesagt: Solch einen Arztbesuch überlege ich mir immer dreimal.

Die Nächte.

In meinem Bekanntenkreis finden sich zahlreiche Familien mit Kleinkindern. Und bei so ziemlich allen ist mindestens ein Kind darunter, das nachts nicht gut schläft. Das ist im gesunden Zustand schon blöd. Welche Auswirkungen das auf einen hat, wenn man dazu noch krank ist – davon wollen wir jetzt gar nicht erst anfangen …

Der Supergau: Alle sind krank.

Ganz heftig kommt es, wenn alle gleichzeitig krank sind. Wen kümmert es schon, dass es einem selbst hundsmiserabel geht – zuerst kümmert man sich um die Kinder und ihre Bedürfnisse. Man kocht Tee, misst Fieber, bemuttert sie und wischt Erbrochenes weg (und wäscht das Kind, schafft die Kleider in die Waschmaschine, bezieht das Bett frisch und kann sich selbst dann meistens auch noch umziehen). Das eigene Kranksein muss eben hinten anstehen. Zuerst kommen die Kinder, dann kommt man selbst. C’est la vie.

Jetzt reicht es aber …

… mit dem Gejammer! Irgendwie bekommt man es schließlich immer hin, oder? 😉

Allerdings möchte ich mich an dieser Stelle vor allen Alleinerziehenden verneigen. Oder denen, die unter der Woche mit ihren Kindern alleine sind. Und keinen Papa haben, der abends die Kinder übernimmt. Oder auch mal früher von der Arbeit kommt, wenn es brennt. Es ist mir unerklärlich, wie man das unter diesen Voraussetzungen schaffen kann.


Wie ist das denn bei euch, wenn ihr mal krank seid? Bleibt der Papa zu Hause? Oder wohnen Oma und Opa „um die Ecke“ und können mal schnell entlastend einspringen? Natürlich ist es nichts Dramatisches, wenn es einen mal erwischt hat. Aber krank zu sein, wenn man Kinder hat, ist schon doof. Oder? 😉