Nachtrag zum Artikel: Wow – herzlichen Dank für die vielen Kommentare unter dem Artikel, in den sozialen Netzwerken und auch für die Mails, die mich erreicht haben! Wahnsinn!!! Und wie viele richtig erkannt haben: Es geht mir in diesem Blogpost nicht um den Kinderwagen an sich. Sondern um die  Art und Weise, wie das Ganze abgelaufen ist!

Und weil gefragt wurde, weshalb wir nicht wie üblich mit Trage unterwegs waren: Eine Person schwanger und etwas fußlahm sowie die andere Person voll beladen schaffen es einfach nicht, ein Kleinkind stundenlang zu tragen und ein zweites Kleinkind vernünftig zu handeln 😉

Heute ist es uns tatsächlich passiert… Und zwar zum ersten Mal in den gut vier Jahren, seit wir mit Kind(ern) unterwegs sind. Und wir sind viel mit den Kindern unterwegs, das kann ich euch versichern. Aber heute war Premiere! Wir wurden eines Restaurants verwiesen. Weil wir einen Kinderwagen dabei hatten.

Und jetzt formuliere ich es mal noch etwas dramatischer. Denn das mache ich nun einmal unglaublich gerne. Wir wurden heute ernsthaft eines Restaurants verwiesen, weil wir als Eltern zweier Kleinkinder mit Kinderwagen(!) unterwegs waren!

Wirklich unverschämt, diese Eltern mit Kleinkindern, oder? Also echt jetzt… Da sind die mit Kinderwagen unterwegs und meinen dann ernsthaft auch noch, ein Restaurant besuchen zu können? Wo kämen wir denn da hin?

Aber ich würde sagen, jetzt erst einmal der Reihe nach.

Verkaufsoffener Sonntag und viel Hunger

Heute war in Saarbrücken verkaufsoffener Sonntag und diese Gelegenheit haben wir genutzt, um die Garderobe der Kinder ordentlich aufzustocken.

Sicher kennt ihr das: Nichts ahnend zieht man den Kindern ihre Sachen an und stellt dann spontan fest, dass sie offenbar über Nacht einen Schuss gemacht haben und ihnen nichts mehr passt! Alles scheint zu klein und zu eng geworden zu sein.

Unterwegs mit Kinderwagen und Rauswurf aus der Brasserie Saarbrücken in der Bahnhofstraße

Also haben wir uns ins sonntägliche Gewusel gestürzt und diesen Mangel an passenden Klamotten durch den Besuch diverser Bekleidungsgeschäfte behoben. Und wer Kinder hat, der weiß: So ein Großeinkauf mit Kindern ist anstrengend. Und macht Hunger. Viel Hunger.

Also auf zur ‚Brasserie Saarbrücken‘ in der Bahnhofstraße 

Ziemlich hungrig suchten wir also die ‚Brasserie Saarbrücken‘ in der Bahnhofstraße auf und hatten tatsächlich unglaubliches Glück. Ein großer Tisch, ausreichend für uns vier Personen, war noch frei!

Ich stand noch etwas unschlüssig neben der Tür und wollte eine Bedienung fragen, wo es denn einen Stellplatz für den Kinderwagen gäbe, während Mann und Tochter es sich bereits am Tisch gemütlich machen wollten. Die wirklich netten Tischnachbarn rückten ihre Stühle zur Seite und meinten, es sei doch wirklich genug Platz. Ich wollte jedoch lieber nachfragen.

Rauswurf aufgrund des Kinderwagens 

Zum Nachfragen bin ich dann aber gar nicht mehr gekommen. Ein Kellner kam und forderte uns auf, die Lokalität zu verlassen. Und zwar nicht gerade freundlich. Das möchte ich an dieser Stelle dann auch noch erwähnt haben.

Da stehst du dann erstmal da und bist ziemlich perplex. Und denkst dir nur noch so: „???“ Die Begründung erhielten wir allerdings auch direkt: „Nicht mit Kinderwagen!“

Kinderfreundlich? Rauswurf aus der Brasserie Saarbrücken aufgrund unseres Kinderwagens

Mein Mann meinte dann noch zu den zwei Angestellten, die sich mittlerweile vor „unserem“ Tisch positioniert hatten (Ja, ernsthaft! Sonst wären wir ja auf einmal noch auf die Idee gekommen, uns da doch tatsächlich noch hinzusetzen…), er fände das ziemlich unfair gegenüber Eltern mit Kindern. Die Antwort: Es wäre ziemlich unfair, wenn die Bedienung aufgrund von Kinderwägen nirgends mehr durchkommen würde.

Äh, ja. Also Gäste sind ja meistens etwas ziemlich Unverschämtes. Und dann in aller Regel auch noch ziemlich unfair. Da darf man dann ruhig auch mal etwas unfreundlicher werden, denn schließlich kommen die ja nur als Kunden, wollen etwas konsumieren und ihr Geld da lassen. Oder habe ich da etwas falsch verstanden?

Und die Moral von der Geschicht?

Wisst ihr, ich hätte das jetzt ja irgendwo sicher noch verstanden, hätten wir uns samt Kinderwagen mitten im Durchgang / vor der Küchentür / auf dem Tresen / vor der Klotür / unter der Kloschüssel / im Kochtopf positioniert. Ich bin mir sicher, dass man im Gastronomiegeschäft sicherlich die ein oder andere kuriose Begebenheit erlebt. Dies ist zweifelsohne der Fall.

Dem war hier aber nicht so. Und selbst dann hätte man ja einfach einen anderen Stellplatz für den Kinderwagen anbieten können. Aber ich bin ja nicht einmal dazu gekommen, danach zu fragen! Nö, lieber werfen wir die mit ihrem Kinderwagen gleich mal raus.

Finde ich ja schon sehr kinderfreundlich das Ganze. Muss ich schon sagen. Da fühlst du dich mit Kindern echt willkommen. Und ich hatte es ja bereits erwähnt, dass wir viel mit den Kindern unterwegs sind. Und da haben wir natürlich auch schon so einiges erlebt. Aber sowas? Nein, das war heute wirklich ein absoluter Knüller.

Und werde ich die ‚Brasserie Saarbrücken‘ in der Bahnhofstraße nochmals aufsuchen? Vielleicht irgendwann in der Zukunft, wenn ich dann mal wieder als „ordentliche“ Person und ohne Kinderwagen unterwegs bin? Na, was meint ihr???


Jetzt würde mich mal interessieren: Ist euch so etwas auch schon einmal passiert? Bei uns war es -wie gesagt- heute das erste Mal. Ist das nun wirklich die traurige Ausnahme gewesen oder hatten wir bislang einfach „Glück“ gehabt?