Die simple Antwort auf diese Frage lautet: nein. Die Kinder schlafen nicht immer noch bei uns. Wir schlafen einfach gemeinsam in unser aller Bett 🙂 Und das auch noch verdammt gerne.

Wie konnte das passieren?

Um es einmal genauer zu definieren: Mama und Papa haben hier einfach schon lange kein eigenes Ehebett mehr für sich alleine. Das Dasein unseres Bettes als ‘klassisches Ehebett’ endete genau an dem Tag, als wir mit dem frisch geborenen Tochterkind aus dem Krankenhaus nach Hause gekommen sind. Da haben wir unser süßes, kleines, lautstark schreiendes Babymädchen nämlich nicht in das total schöne, total pastellfarbene Gitterbettchen mit total atmungsaktiver und ergonomisch einwandfreier Matratze gelegt. Wir haben sie ganz einfach mit zu uns ins Bett genommen. Herrlich gemütlich, herrlich kuschelig und vor allem herrlich einfach. Schwupps, war aus dem Ehebett ein Familienbett geworden.

Geplant hatten wir das nicht. Bis zur Geburt des Tochterkindes war nämlich klar: “Das Kind schläft bei uns im Zimmer, aber nicht in unserem Bett”. Und nun lag abends dieses kuschelige kleine Wesen zwischen uns – und wir haben das einfach unendlich genossen. Auch das Stillen war so einfach. Nächtlicher Hunger beim Tochterkind? Brust raus, stillen, weiterschlafen. Nächtliches Aufwachen? Kind umarmen, beruhigen, weiterschlafen. Wir sind uns ziemlich sicher, dass wir dank des Familienbettes in den letzten Jahren das Maximum an Schlaf für alle herausholen konnten.

Resümee der letzten drei Jahre

An unserer Schlafsituation hat sich bis heute nichts geändert. Bis auf die Tatsache, dass mit unserem Sohnemann noch eine vierte Person hinzugekommen ist. Mit vier Personen auf 1,80 Metern ist es natürlich ziemlich “kuschelig”. Aber um ehrlich zu sein mögen wir genau das. Wenn man nachts sanft von einem kräftigen Fußtritt oder einem dicken Windelpo im Gesicht geweckt wird … Merkt man auch gleich, dass man seine Liebsten um sich hat und nicht einsam und verlassen auf dieser Erde weilt 😉

Wollt ihr an der Situation in absehbarer Zeit etwas ändern?

Nein. Gehen wir einmal von einer durchschnittlichen Lebenserwartung von 80 Jahren aus und mutmaßen, dass unser Kind vielleicht maximal sieben Jahre mit uns im Familienbett schlafen möchte. Dann ergibt dies einen Anteil von mageren 8,75% unserer gesamten Lebenszeit, die wir nachts gemeinsam verbringen dürfen. Eigentlich verdammt wenig, oder?

Abgesehen davon sind wir alle sehr zufrieden mit unserer Schlafsituation. Es fühlt sich einfach richtig an. Spätestens seit dem zweiten Kind hat sich auch niemand mehr bemüht, uns darüber aufklären zu wollen, weshalb man dies auf keinen Fall tun sollte. Entweder wirken wir sehr überzeugt von dem, was wir tun – oder bei uns scheint Hopfen und Malz sowieso verloren 😉

… und was ist mit den Gefahren?

Hier muss man klar unterscheiden zwischen reiner Angstmacherei und durchaus realen Gefahren. Wir haben zum Beispiel keine Angst davor, unsere Kinder durch das Familienbett zu verwöhnen / lebensunfähig zu machen / zu verweichlichen / zu potenziellen Drogenabhängigen zu erziehen. Oder anderem Humbug. In vielen Teilen der Welt ist es durchaus üblich, dass Kinder mit den Eltern gemeinsam schlafen. Ein Blick über den Tellerrand unserer Kultur hinaus kann hier sehr lohnenswert sein und dabei helfen, eigene Befürchtungen abzubauen. Und Mut zu machen, den eigenen Weg nicht nur zu finden, sondern auch zu gehen.

Dann gibt es da allerdings wirklich ein paar Dinge, die es zu beachten gilt:

  • eine sichere Schlafumgebung schaffen (keine Kissen, Kuscheltiere, Ritzen etc.)
  • keine zu weiche Matratze als Schlafunterlage verwenden (Stichwort: Wasserbett)
  • kein rauchendes Elternteil mit im Bett
  • keine fremde Person neben dem Baby
  • Kind nicht in Bauchlage legen
  • keine Person neben dem Baby, die Medikamente / Alkohol / Drogen konsumiert hat
  • einer Überhitzung beim Baby vorbeugen
  • keine kleinen Geschwister neben dem Baby schlafen lassen.

Und was ist nun eigentlich mit dem total schönen Babybett?

Das Gitterbett steht als Rausfallschutz am Fußende unseres Familienbettes. Zudem fristet es sein Dasein alternativ auch als Kleiderablage. Sehr praktisch.

Tipp:

Zum Thema Familienbett / sicheres Co-Sleeping empfehle ich die wirklich sehr informativen Artikel des Kinderarztes und Autors Herbert Renz-Polster:

http://kinder-verstehen.de/schlaf/ploetzlicher-kindstod.php

Klicke, um auf SIDS_Ki_Ju_Arzt_08_13.pdf zuzugreifen


Wie ist das bei euch? Schlaft ihr auch im Familienbett oder ist es euch lieber, wenn jeder seinen eigenen Schlafplatz hat? Ich freue mich über eure Meinungen zum Thema 🙂