Gärtnert ihr eigentlich gerne? Seit ich einen eigenen Garten habe gehört die Arbeit in selbigem zu einem meiner größten Hobbys 🙂 Mehr oder weniger Erfolgreich versuche ich mich am Anbau von Obst, Gemüse und Kräutern und würde behaupten, dass die Ausbeute für den Anfang schon ganz in Ordnung ist 😉
Bei gutem Wetter verbringe ich mit den Kindern meist den ganzen Tag im Garten und werkele in der ein oder anderen Ecke. Auch die Kinder arbeiten gerne mit. Logisch, oder? Im Dreck zu buddeln, mit der Schere zu hantieren und duftende Pflanzen abzuernten macht ja auch Spaß! 😉 Weshalb es so toll ist, mit Kindern zu gärtnern, habe ich hier bereits ausführlich niedergeschrieben: 5 Gründe weshalb ihr mit euren Kindern gärtnern solltet!
Damit die ganze kindliche Energie in -ich nenne es mal- gezielte Bahnen gelenkt wird, haben wir mehrere “Gartenprojekte”, in welche die Kinder mit eingebunden werden. Sie lernen so nicht nur die verschiedenen Pflanzen kennen, sondern lernen auch viel über Aussaat, Kultivierung und Vermehrung von Pflanzen. Auch werden sie in die Pflege der Pflanzen und das Ernten der Früchte miteinbezogen, was den ganzen Sommer über immer wieder für ausgiebige Beschäftigung sorgt.
Heute stelle ich euch unsere vier besten “Projekte für kleine Gärtner” vor, die nicht nur einfach umzusetzen sind, sondern auch jede Menge Spaß machen und eine reichhaltige Ernte garantieren! Schließlich möchte man ja auch etwas davon haben … 🙂
1) Tomatenpflanzen selbst ziehen
Vom Samen zur Pflanze. Von der gelben Blüte zur grünen Tomate. Bis man schließlich die reife rote Frucht ernten kann.
Tomaten lassen sich recht einfach anbauen und man kann eine reiche Ernte erwirtschaften, sofern man einige Dinge beachtet. Für das Gartenprojekt mit den Kindern verwende ich übrigens immer Strauch- oder Balkontomaten. Diese sind nicht nur aufgrund ihres kompakten Wuchses einfacher zu handhaben und ermöglichen das Pflegen und Abernten der Pflanzen in “Kinderhöhe” – die Pflanzen sind meist auch robuster und nicht so anfällig gegenüber der gefürchteten Braunfäule.
- Schon bei der Aussaat Ende März / Anfang April können die Kinder mithelfen. Erde in kleine Gefäße zu schaufeln können auch schon die Kleinsten 🙂
- Die Aufzucht erfolgt zunächst auf einer sonnigen Fensterbank. Es ist absolut spannend für die Kinder, auf die ersten Pflänzchen zu warten und ihnen beim Wachsen zuzusehen!
- Auch beim Umtopfen in größere Gefäße und dem Umzug der Pflanzen nach draußen (Ende Mai) dürfen die Kinder mit anpacken.
- Den Pflanzen kann man sprichwörtlich “beim Wachsen zusehen” und den Weg von der Blüte zur Frucht mit verfolgen, bis dann endlich 😉 die Ernte erfolgen kann!
2) Ein kleines, duftendes Kräuterbeet anlegen
… und zwar mit “kindgerechten” Pflanzen. Sie sollten hübsch aussehen, robust sein und sich auf vielerlei Arten verarbeiten lassen. Folgende Pflanzen bieten sich an:
- Erdbeerminze: Sie sieht aus wie eine Miniatur-Pfefferminze, besitzt einen herrlichen Duft und benötigt -aufgrund ihres zierlichen Wuchses- nur wenig Platz. Und sie schmeckt wirklich nach Erdbeere 🙂 Man kann einen leckeren Tee daraus kochen, einzelne Zweige für sommerliche Getränke verwenden und sie passt hervorragend zu (Erdbeer-)Desserts. Tipp: Sie mag einen halbschattigen bis sonnigen Standort und ist winterhart. Aufgrund ihres zierlichen Wuchses eignet sich die Erdbeerminze auch hervorragend zur Pflanzung im Topf. Dies würde ich bei dieser Pflanze sowieso empfehlen, da sie -wie die Pfefferminze- starke Ausläufer bildet.
- Zitronenmelisse: Riecht herrlich nach Zitrone und eignet sich für die Zubereitung eines Tees, der im Sommer auch sehr gut gekühlt getrunken werden kann. Tipp: Die winterharte Zitronenmelisse mag einen halbschattigen bis sonnigen Standort und wächst im Sommer zu einem kleinen Busch heran. Die Pflanze kann regelmäßig abgeerntet werden. Dies gefällt vor allem den Kindern, da sie ihre eigene Pflanze regelmäßig zurückschneiden dürfen 🙂
- Waldmeister: Er bildet im Frühjahr herrliche weiße Blüten und ist sehr hübsch anzusehen 🙂 Das typische Waldmeister-Aroma tritt jedoch erst auf, wenn die Stängel geerntet und getrocknet wurden. Die Pflanze sollte im Winter abgedeckt werden und bevorzugt einen (halb-)schattigen Standort. Achtung: Waldmeister kann bei zu hoher Dosierung Kopfschmerzen auslösen, daher für Tees und Limonaden immer nur sparsam verwenden!
- Marokkanische Minze: Sie duftet herrlich minzig und besitzt einen milden Geschmack. Im Spätsommer sieht sie mit ihren blasslila Blüten zudem sehr dekorativ aus. Sie ist ebenfalls bestens zur Pflanzung im Topf geeignet und liebt einen sonnigen Standort. Tipp: Auch diese Pflanze ist winterhart, sollte jedoch gut vor Frost geschützt werden.
3) Erdbeeren anpflanzen
Erdbeeren schmecken lecker, haben eine tolle rote Farbe 🙂 und lassen sich eigentlich überall anbauen: Im Beet, im Blumenkasten oder in der Hängeampel (beim Kauf jeweils eine zum Standort passende Sorte auswählen!). Erdbeeren eignen sich hervorragend als ‘Gartenprojekt’ für Kinder, denn
- die Kinder können prima mithelfen, die Pflänzchen einzubuddeln (Erdbeeren nicht zu tief setzen; genügend Abstand zwischen den Pflanzen lassen!)
- Erdbeerpflanzen müssen regelmäßig gegossen werden. Erfahrungsgemäß ist dies etwas, was Kinder sehr gerne tun!
- die Pflanzen blühen sehr schön und die Kinder können direkt sehen, wie aus den befruchteten Blüten die grünen Früchte entstehen -> Botanikstunde für kleine Nachwuchsgärtner 😉
- während der Erntezeit können die Kinder täglich nach reifen Früchten suchen und diese abernten
- Erdbeerpflanzen bilden viele Ableger, die sich einerseits prima weiterkultivieren lassen, andererseits aber auch bildhaft einen der möglichen Weg aufzeigen, wie Pflanzen sich vermehren können.
Tipp: Die Pflanzen können im Spätsommer, aber auch noch im Frühling eingepflanzt werden. Wir haben mehrere Sorten im Garten, die ihre Früchte zeitlich versetzt tragen. So haben wir eine längere Ernteperiode. Erdbeerpflanzen alle zwei bis drei Jahre durch Jungpflanzen ersetzen.
4) Pflanzen selbst vermehren
Eine recht sichere Methode zur Vermehrung von Pflanzen ist das Abtrennen und Einpflanzen bewurzelter Ausläufer. Für die Kinder ist es sehr spaßig zu sehen, wie aus einem “Baby” eine neue, große Pflanze entsteht!
Zudem bietet sich die Möglichkeit, die Wurzeln der Pflanze zu analysieren und das Verständnis über Wasser- und Nährstoffaufnahme bei Pflanzen zu vertiefen!
- Wir haben für dieses Projekt die Erdbeerminze gewählt, da sie zahlreiche gut bewurzelte Ausläufer bildet.
- Die Minze ist robust und wächst schnell.
- Erdbeerminze ist so lecker und vielseitig, dass man ohne Probleme mehrere Stöckchen davon haben kann 🙂
- Einfach einige Ausläufer (mit Wurzel) abtrennen, in ein Töpfchen mit Anzuchterde pflanzen und gut feucht halten. Tipp: Ich gebe immer etwas Wurzelaktivator aus Algenmehl dazu.
Ob man nun einen Garten, eine Terrasse oder “nur” einen Balkon zur Verfügung hat – die Pflanzen lassen sich überall gut unterbringen und sorgen nebenbei für eine gute Atmosphäre. Habt ihr weitere schöne Ideen auf Lager, die man mit den kleinen Nachwuchsgärtnern umsetzen kann? Dann bitte in den Kommentaren unten eine Nachricht hinterlassen! Danke 🙂
Toller Beitrag liebe Lisa. Die Erdbeerminze kannte ich noch nicht, umso mehr möchte ich diese heuer am Balkon anpflanzen. Auch auf die Tomaten freue ich mich dieses Jahr wieder besonders. Selbst Angebautes ist einfach besser 😋
Liebe Grüße,
Fabian
Das stimmt … 👍 Und Erdbeerminze kann ich nur empfehlen! Habe ich selbst erst im letzten Jahr für uns entdeckt!
Hallo 🙂
danke für den tollen Blogpost! Ich liebe Gartenarbeit und meine beiden Kleinen sind natürlich immer dabei. Was gibt es Schöneres als eigene Kräuter und Gemüse anzubauen, gemeinsam zu ernten und dann damit zu kochen? Wir sind auch gerade dabei den Garten wieder auf Vordermann zu bringen.
Ich wünsche euch viel Spaß bei der Gartenarbeit!
lg
Verena
Hallo Verena,
ganz lieben Dank und euch natürlich ebenfalls viel Freude!!!
Eine toller Beitrag, liebe Lisa. Man kann tatsächlich auch in einer Wohnung mit Balkon oder Terrasse bereits viel machen.
Hallo Julia, absolut!
Ich finde es toll, dass du mit deinen Kindern gärtnerst!
Dass Milka seine Kuh lila färbte, hatte ja so seine Gründe 😉
LG Louisa
Tolle Ideen und echt gute Tipps wie man das eigentlich genau macht, ich sollte auch endlich mal was pflanzen 😀
Dann ab raus ins Beet! 😉