Uah, wir haben es getan! Und ich kann euch eines verraten – es war nicht nur irgendwie aufregend, sondern auch ziemlich spannend!

Schon seit längerer Zeit beschäftige ich mich nämlich mit dem Konzept des sogenannten Crowdfarming. Und verspürte den Drang, dieses tolle Konzept unbedingt ausprobieren zu müssen! Also habe ich mich ausführlich im Internet belesen, jede Menge Infos und Meinungen gesammelt und in einschlägigen Social Media-Gruppen Erfahrungsberichte verschlungen.

Und schließlich haben wir es dann einfach gewagt. Und 10 Kilo erntefrischer Orangen bestellt. Mit unbehandelter Schale. Bei einem kleinen Orangenbauern. Direkt in Spanien. Ohne Zwischenhändler. Ohne Beteiligung von Großkonzernen. Und *Trommelwirbel* komplett plastikfrei.

Crowdfarming? Was ist das denn bitte?

Zunächst einmal musste ich wie gesagt etwas recherchieren, da mir der Begriff Crowdfarming lediglich eine vage Vorstellung davon lieferte, um was es sich bei diesem Konzept eigentlich handelt.

Folgendes habe ich hierbei herausgefunden:

-> Was ist eigentlich Crowdfarming?

Das Prinzip ist eigentlich ganz einfach. Man “adoptiert” seinen eigenen Orangenbaum (oder einen Mandelbaum, einen Rebstock, den Teil eines Reisfeldes oder von mir aus auch ein Schaf), bezahlt den Bauern im Voraus dafür, dass er sich um die Pflanze oder das Tier kümmert und erhält dafür die Ernte, die Wolle in Form einer Decke oder den Käse.

Produziert wird also nur entsprechend der Nachfrage. Und die Abwicklung erfolgt ohne Zwischenhändler.

-> Wer steckt dahinter?

Gegründet wurde das Projekt erst vor wenigen Jahren von den beiden Brüdern Gonzalo und Gabriel Úrculo. Die Orangenplantage ihrer Eltern lag, wie viele Zitrusplantagen in Spanien, seit einigen Jahren brach und sollte zum Verkauf angeboten werden.

Die beiden Brüder jedoch hatten eine revolutionäre Idee und boten die Orangenbäume zur “Adoption” an. Mit diesem Konzept wollten sie nicht nur die Plantage retten, sondern eine ganz neue Handelsstruktur schaffen: Eine transparente Produktion von Lebensmitteln. Und zwar nur entsprechend der Nachfrage. Und ohne teuren Zwischenhändler, der kräftig mitverdient.

-> Das Ziel von Crowdfarming

Den Bauern soll eine rentable Bewirtschaftung ihrer Betriebe ermöglicht werden. Den “Crowdfarmern” (=Verbrauchern) soll größtmögliche Transparenz geboten werden. Ressourcen sollen geschont werden durch einen gezielten Anbau entsprechend der Nachfrage sowie einen durchdachten Transport.

-> Ist Crowdfarming denn sinnvoll und nachhaltig?

Sinnvoll ist das Projekt auf jeden Fall. Es werden kleine Farmer unterstützt, die sich einer ökologischen Bewirtschaftung ihrer Höfe verschrieben haben. Großkonzerne bleiben außen vor (was mir persönlich ja immer sehr zusagt…) und die Produktion erfolgt entsprechend der Nachfrage. Also: Lebensmittelverschwendung adé.

Zudem erhält man detaillierte Infos zur jeweiligen Farm. So erfolgte beispielsweise der Anbau unserer Orangen ohne Herbizide oder Pestizide. Zudem erfolgt der Versand der Ware plastikfrei.

-> Wie erfolgt der Transport?

Laut eigener Aussage ist man bei Crowdfarming bemüht, den ökologischen Fußabdruck der Produkte so gering wie möglich zu halten. So wird für jedes Produkt die optimalste Versandart gewählt.

Unsere Orangen beispielsweise wurden mit dem LKW von Spanien nach Deutschland transportiert. Und dann per Post zu uns geschickt.

-> Was ist mit der Qualität?

Da kann ich ja bislang nur von unseren Orangen berichten. Und die waren super! 🙂

In unserer Kiste befanden sich 2 verschiedene Sorten Orangen. Und die hatten nicht nur eine geniale Qualität, sondern waren auch noch super lecker.

Übrigens haben wir gleich mal 10,5 Kilo der leckeren Südfrüchte erhalten. Statt der von uns bezahlten 10 Kilo. Um etwaige “schlechte” Früchte auszugleichen. Von denen aber keine dabei gewesen sind.

-> Last but not least…

Und nun noch die Frage aller Fragen: Was in aller Welt stellt man eigentlich mit 10 Kilo Orangen an??? 😉

Nun, wir haben einige Gläser Orangengelee eingekocht. Und ein paar Gläser Orangensaft getrunken. Und etwas Saft für unser tägliches Oatmeal verwendet… Und -schwupps- waren die Orangen alle aufgebraucht.

Unser Fazit

Wir finden das Projekt super. Und sind auch mit dem Ablauf sehr zufrieden gewesen. Daher planen wir auch gerade die Adoption weiterer Bäume. Und vielleicht auch noch die eines Schafes. Mal sehen 😉

Quellen:

https://www.welt.de/wirtschaft/article181760088/Crowd-Farming-Orangen-vom-eigenen-Baum-in-Spanien.html

https://www.handelsblatt.com/unternehmen/handel-konsumgueter/landwirtschaft-mit-crowdfarming-gegen-die-krise/14945858-3.html

https://reset.org/blog/crowdfarming-ein-digitaler-markt-fuer-lebensmittel-direkt-der-quelle-12262018

https://de.wikipedia.org/wiki/Crowdfarming

https://www.crowdfarming.com/de/farmer/jardin-del-gordo/up/orangenbaum-patenschaft

https://support.crowdfarming.com/l/de/article/dka5244rt3-co-2-fu-abdruck-unseres-transports