Hallo ihr Lieben!
Der Umstieg zu einem plastikfreieren Alltag sowie der Versuch, möglichst im Sinne von ‘ZeroWaste’ zu leben, hat bei uns vor etwas über einem Jahr begonnen. Und zwar mehr oder weniger im Badezimmer. Danach hat sich das Nachhaltigkeits-Virus 😉 von dort mehr und mehr auf das ganze Haus und unseren kompletten Alltag ausgebreitet. Über ein paar generelle Tricks für den Alltag hatte ich bereits vor einiger Zeit gebloggt. Aber den Anfang genommen hat das Ganze definitiv im Badezimmer.
Step 1: Weg von krebserregenden und hormonell wirksamen Substanzen
Dabei war unsere ursprüngliche Intention gar nicht gewesen, ein plastikfreier ZeroWaste-Haushalt (oder sollte ich fairerweise sagen: LessWaste-Haushalt) zu werden. Denn ursprünglich wollten wir lediglich alles aus unserem Badezimmer verbannen, was hormonell wirksame, allergieauslösende sowie potenziell krebserregende Inhaltsstoffe enthält.
Nun bin ich ja studierte Human- und Molekularbiologin und kenne mich daher mit Transportmechanismen in Zellmembranen sowie der Wirkungsweise verschiedener Stoffe im menschlichen Körper ganz gut aus. Ich weiß also ziemlich genau, wie es zellulär betrachtet zur Entstehung eines Tumors kommt oder was hormonell wirksame Substanzen im menschlichen Organismus so treiben. Zudem hatte ich auch noch Biochemie im Nebenfach und kann verschiedene chemische Stoffgruppen und ihre jeweilige Wirkungsweise also ganz gut einordnen.
Was mich jedoch -weder besseren Wissens- nicht davon abgehalten hat, jahrelang alle möglichen handelsüblichen Produkte zu verwenden und munter auf meine Haut (und die meiner Kinder…) zu schmieren. Man bekommt die Sachen halt so im Laden angeboten. Und man macht das halt so. Weil es ja auch jeder so macht, oder? *räusper*
Das eine ist halt die Theorie – und das andere die Praxis. Irgendwann habe ich dann aber doch einmal kurz nachgedacht *nochmalräusper* und habe unsere gesamten Pflegeprodukte wirklich piece by piece durchgesehen. Das Ende vom Lied war dann übrigens, dass ich so ziemlich alles(!) entsorgt habe.
Step 2: Auf dem Weg zum plastikfreien Badezimmer. ZeroWaste vom Feinsten.
Wir haben also unsere gesamte Produktpalette ausgetauscht und durch alternative Produkte ersetzt. Damit waren wir zwar recht zufrieden, jedoch haben wir weiterhin Unmengen an Plastikmüll produziert. Und um ehrlich zu sein auch sehr viel Geld für das ganze Zeug ausgegeben.
Schließlich wollten wir jedoch weg von dem ganzen Plastik und so habe ich mich auf die Recherche begeben, ob und wie das überhaupt möglich ist. Denn ich konnte mir beim besten Willen nicht vorstellen, wie das ohne die ganzen Verpackungen gehen soll…
So einfach sind ‘Plastikfrei‘ und ‘ZeroWaste‘ im Badezimmer umsetzbar!
Was ich euch verraten kann: Es geht auf jeden Fall! 🙂 Den ersten Teil meiner Recherche hatte ich hier bereits verbloggt (klickt einfach auf das Bild):
Okay, nach einer Zeit der Umstellung ist es für uns mittlerweile absolute Routine, dass wir im Badezimmer fast komplett ohne Müll (Stichwort: ZeroWaste) sowie unnötige Verpackungen (Stichwort: Plastikfrei) auskommen. Und dazu auch noch Produkte verwenden, die keine potenziell krebserregenden, allergieauslösenden, hormonell wirksamen Substanzen enthalten. Und selbstredend frei von Mikroplastik sind *Applaus–Applaus-Applaus* 😉
Zudem sparen wir monatlich nun auch noch richtig Geld, da wir nicht nur weniger Produkte verwenden, sondern die von uns verwendeten Dinge auch noch deutlich ergiebiger sind. Ein -wie ich finde- ebenfalls nicht zu vernachlässigender Aspekt!
Und wie funktioniert das nun also? Mit diesem plastikfreien ZeroWaste-Badezimmer? 😉
12 Tipps: So wird euer Bad plastikfrei und ihr vermeidet unnötigen Müll
1. Zahnbürsten aus Holz
Zugegeben: Das Gefühl von Holz im Mund ist zunächst etwas “anders” 😉 Wir fanden es ganz lustig und haben uns mittlerweile daran gewöhnt. Für alle, die sich damit nicht anfreunden können, gibt es Plastikzahnbürsten mit wechselbarem Bürstenkopf. So muss zumindest nicht jedes mal die gesamte Zahnbürste ausgetauscht werden.
2. Zahnputztabletten
Sie kommen im praktischen Papiertütchen daher und funktionieren im Prinzip wie herkömmliche Zahnpasta aus der Tube. Eine Tablette in den Mund nehmen, zerkauen und wie gewohnt Zähne putzen.
3. Seifenstücke. Statt Flüssigseife / Duschgel.
Das kenne ich noch von meiner Oma 🙂 Statt Flüssigseife aus dem Plastikspender sowie Duschgel aus der Plastikflasche wird einfach ein Stück Seife verwendet. Diese bekommt man in entsprechenden Läden beziehungsweise bei kleinen Manufakturen in der Regel sogar komplett ohne Verpackung.
4. Festes Shampoo / Haarseife
Macht die Haare schön 🙂 Die Alternative zum Shampoo aus der Flasche. Festes Shampoo besitzt die gleichen Eigenschaften wie konventionelles Shampoo. Es kommt lediglich in fester Form daher. Bei Haarseifen handelt es sich -wie der Name schon sagt- um ein durch Verseifung hergestelltes Produkt. Sie enthält weniger Fett als herkömmliche Seifen, dafür jedoch mehr rückfettende Substanzen.
5. Selbstgemachte Haarspülung statt Conditioner
Die Haare benötigen nach der Wäsche etwas Pflege? Hierzu kann man ganz einfach eine Spülung selbst herstellen. Beispielsweise aus Apfelessig. Ich liebe diese Spülung! Und nein – die Haare stinken anschließend nicht nach Essig 😉 Ideen und Rezepte findet ihr übrigens hier.
6. Cremedeo aus der Dose
Ein etwas ungewöhnlicher Gedanke, sich das Deo nicht unter die Arme zu sprühen, oder? Aber Cremedeo lässt sich hervorragend auftragen, erledigt seinen Job einwandfrei und hinterlässt keine(!) Rückstände auf der Kleidung. Die Dosen kann man hinterher übrigens für alles Mögliche verwenden. Zum Beispiel im Nähzimmer. Oder für Blumensamen.
7. Rasierhobel
Mein Mann benutzt ihn schon jahrelang für die tägliche Rasur. Ich habe immer etwas gezögert. Ist so ein “echter” Rasierer nicht total gefährlich? Und das Wort “Hobel” klingt doch auch schon ziemlich böse, oder? Ich versichere euch jedoch: Nein, gefährlich ist das Ding üblicherweise nicht 😉 Dafür spart man nicht nur Unmengen an Plastikmüll ein (jede Wegwerfklinge enthält Plastik), sondern kann an diesem Punkt wirklich richtig viel Geld einsparen! Die Rasierklingen für den Rasierhobel kosten einen Bruchteil(!) der konventionellen Klingen!
8. Rasierseife am Stück
Das gleiche Prinzip wie beim Seifenstück und dem Shampoo. Und viele Seifenmanufakturen bieten sogar Rasierseifen mit besonders “männlichem” Duft an 😉 Da wird die Seife anstatt mit Wasser schon mal mit Bier verseift *lach*
9. Sheabutter statt Körpercreme
Sie pflegt die Haut, duftet wunderbar und kommt, im Gegensatz zu vielen handelsüblichen Produkten, ganz ohne Mikroplastik aus. Und selbstverständlich ohne Plastikverpackung.
10. Gesichtsöl
Man kann auch ganz einfach Mandelöl oder ein ähnliches Produkt verwenden. Leidet man jedoch -wie ich- unter einer empfindlichen und etwas “zickigen” Haut, greift man vielleicht doch lieber auf ein spezielles Produkt zurück. Hinzu kommt, dass ein gutes Gesichtsöl schnell und rückstandsfrei einzieht.
11. Abschminkpads aus Baumwolle
Da sie waschbar sind, verursachen sie keinen Müll. Und wenn man es dann auch noch besonders günstig haben möchte, näht man sie sich aus alten Handtüchern einfach selbst.
12. Festes Parfum
Ich gebe es ja zu: So ganz ohne hübschen Duft komme ich dann doch nicht aus. Ökotrip hin oder her 😉 Auch nicht, wenn ich den ganzen Tag nur mit den Kindern zu Hause bin und den Haushalt schmeiße. Ein guter Duft muss einfach sein! Und auch hier gibt es mittlerweile tolle Alternativen. In der Form von festem Parfum. Natürlich ohne (potenziell) schädliche Inhaltsstoffe. Und selbstverständlich plastikfrei geliefert 😉
Ich nutze auch Zahnbürsten aus Holz oder Miswak Zweige.
Das klingt alles *einigermaßen * machbar. Nur die Holzzahnbürste fände ich wohl wegen der lebenslangen anderen Prägung schwierig, aber warum nicht mal testen? Und wie kommt Ihr mit den Zahnpastapillen zurecht? Liebe Grüße!
Es gibt mittlerweile echt schon viele tolle Möglichkeiten, Nachhaltigkeit in den Alltag einzubauen. Cremedeo aus der Dose, dagegen wäre ich mich aktuell noch! 😉
Liebe Grüße,
Verena von whoismocca.com
Hallo, vielen Dank für den Beitrag
Ich hab das mit den Holz-Zahnbürsten demletzt auch bei DM entdeckt. Wie ist es bei den ganz kleinen mit putzen? Auch mit den Kugeln ?
Interessant finde ich es. Aber sicherlich auch schwer in der Umsetzung.
Schön, dass es Menschen wie Dich gibt. Als Ringana Frischepartnerin lebe ich genau dieses Konzept. Mit eigenem Ökogarten und Ökohaus.
Alles Liebe
Annette
Ich habe schon oft nach alternativen geschaut, aber gerade bei den Zahnbürsten, sind die alternativen für uns nicht wirklich brauchbar und auch der Preis ist ordentlich
Das finde ich so toll, dass Ihr euren Wunsch zero waste zu leben umgesetzt habt und es weiterlebt👏🏼👏🏼👏🏼 ich fand die Bambusbürste richtig furchtbar, stieß mich ständig an dem Zahnfleisch und der Geschmack war unerträglich. Mittlerweile merke ich gar nichts mehr. Die Zahnputztabletten haben wir jetzt auch und die sind klasse !!!! Essig – Spülung : da muss ich sofort bei dir nachschauen. Liebe Grüße , Anna 🌺
Den Rasierhobel kann ich wirklich empfehlen. Funktioniert in Verbindung mit der festen Seife perfekt.😃😃