Hallo ihr Lieben!

Es gibt Dinge, die hört und liest man immer wieder. Ob es jetzt im direkten sozialen Umfeld wäre oder in den sozialen Medien – einige Fakten scheinen in Stein gemeißelt:

Ein nachhaltiger Lebensstil kann sich nicht jeder leisten.

Bio-Lebensmittel kosten viel Geld.

Unverpackte oder regionale Produkte sind teuer.

Möchte man also aktiv auf ‘sustainable products’ setzen, muss man das Geld, um diese zu kaufen, ja auch erst einmal haben.

Die interessante Frage ist nun: Stimmt das eigentlich wirklich? Ist ein nachhaltiger und von Müllvermeidung geprägter Lebensstil wirklich teurer? Oder ist diese weit verbreitete Ansicht eventuell gar nicht korrekt? Eventuell kann man am Ende nicht nur nachhaltig leben, sondern vielleicht sogar noch Geld sparen?

Mehr Tipps & Tricks für einen nachhaltigen Familienalltag findet ihr übrigens hier. Oder klickt einfach auf das Bild unten 🙂

Nachhaltigkeit im Familienalltag durch Bienenwachstücher

Hilft ein nachhaltiger Lebensstil dabei, Geld zu sparen?

Ich muss ja zugeben, dass ich mir über diesen Punkt bislang nie allzu große Gedanken gemacht hatte. Allerdings erschien es auch für mich logisch: “Unverpackt”, “bio” und “regional” einzukaufen kostet nun einmal einfach mehr. Den Anstoß zu der Überlegung, ob ein nachhaltiger Lebensstil am Ende vielleicht sogar nicht zu verachtende Einsparungen mit sich bringen könnte, hat mir dann jedoch kürzlich ein wirklich interessantes Gespräch mit einer guten Freundin geliefert.

Im Laufe unseres Gesprächs, während wir bei einer gemütlichen Tasse Kaffee und einem Stück Kuchen zusammensaßen, sah meine Freundin plötzlich von ihrer Kaffeetasse auf und fragte:

„Wenn ihr nun in eurem Alltag auf so viele Dinge verzichtet… Hast du dir eigentlich mal ausgerechnet, wieviel Geld du im Lauf des letzten Jahres gespart hast? Also schlicht und ergreifend aufgrund der Tatsache, dass du bestimmte Dinge NICHT mehr kaufst?“

Nein, das hatte ich nicht. Ehrlich gesagt hatte ich mir bislang auch keine großartigen Gedanken über diesen Punkt gemacht, da das Vermeiden von Müll und der Verzicht auf (unnötiges) Plastik für mich an vorrangiger Stelle standen.

Allerdings hat mich dieser Aspekt nicht mehr losgelassen! Und so habe ich mich noch am gleichen Abend hingesetzt, einige alte Quittungen sowie mein Haushaltsbuch herausgesucht und mir eine Übersicht über unsere (vermiedenen) Ausgaben erstellt.

Und was soll ich sagen? Sowohl mein Mann und ich waren am Ende ziemlich sprachlos. Denn mit dieser Summe hätten wir definitiv nicht gerechnet!!!

Selbst genähte Spüllappen und Küchenschwämme aus Stoffresten. Kosten: 0 Euro.

Welche Dinge wir nicht mehr kaufen, seit wir ‘Zero Waste’ leben

Im Folgenden habe ich euch unsere gängigsten “Verzicht-Produkte” 😉 einfach einmal aufgelistet. Die angegebenen Beträge belaufen sich jeweils auf die gerundeten Kosten für ein ganzes Jahr.

  • Frischhaltefolie / Alufolie / Butterbrottüten: 50 Euro
  • Backpapier: 24 Euro
  • Gefrierbeutel: 17 Euro
  • Obst-Quetschies: Rund 400 Euro. Wie diese unglaubliche Summe zusammenkommt? Nun, ich gestehe mich im Sinne der Anklage schuldig, dass ich meinen Kindern hin und wieder diese Dinger gekauft habe. Und das rechnet sich dann wie folgt: 3 Kinder bekamen einen Quetschie für rund 0,85 Euro gekauft, was in Summe 2,55 Euro pro Einkauf ergab. Dies erfolgte im Schnitt 3 x pro Woche, also 2,55 Euro x 3 = 7,65 Euro. Bei 52 Wochen pro Jahr ergibt dies dann die unglaubliche Summe von 397,80 Euro! Weil die Kinder nicht komplett auf ihre “Quetschies” verzichten wollen, sind wir mittlerweile auf schadstofffreie und wiederverwendbare Quetschies aus Silikon umgestiegen (Anschaffungspreis: 3 x 16,00 Euro), die mit Bio-Apfelmark (Kosten < 120 Euro pro Jahr) befüllt werden.
  • Fruchtriegel: Rund 120 Euro bei 3 Kindern (Diese Produkte haben wir mittlerweile komplett von unserer Einkaufsliste gestrichen. Stattdessen geben wir nun rund 40 Euro pro Jahr zusätzlich für Bio-Bananen aus)
  • Abschminktücher: 20 Euro
  • Feuchttücher: 40 Euro
  • Kosmetiktücher / Papiertaschentücher: 40 Euro
  • Küchenrolle: 36 Euro
  • Sprudel, Sandwiches & weitere To-go-Produkte: Rund 260 Euro
  • Bücher / CDs: Rund 180 Euro (Stattdessen zahlen wir 18 Euro pro Jahr für unseren Bibliotheksausweis)
Wiederverwendbare Quetschies aus Silikon

Eine Ersparnis von jährlich über 1000 Euro durch eine nachhaltigere Lebensweise!

Addiert man diese einzelnen Punkte auf, ergibt dies eine Summe von über 1400 Euro. Fairerweise muss ich an dieser Summe dann noch die Kosten für unsere “Ersatzprodukte” wie Apfelmark, Bio-Bananen, Bibliotheksausweis sowie die einmaligen(!) Anschaffungskosten für einige Dinge (wiederverwendbare Quetschies, Bienenwachstücher, Stofftaschentücher und Co.) abziehen.

Trotzdem bleibt uns unter dem Strich eine Ersparnis von jährlich über 1000 Euro! Hinzu kommt die Tatsache, dass wir viele Dinge nur 1x neu kaufen mussten und jetzt immer wieder verwenden können.

Nicht eingerechnet sind hierbei übrigens Dinge wie unsere Stoffwindeln (die wir nun ja schon für das 3. Kind verwenden), zahlreiche aus Stoffresten selbst genähte Dinge oder Kleidung, die ich einem Upcycling unterzogen habe.

Falls ihr euch noch weiter in das Thema einlesen möchtet, findet ihr unten weitere Beiträge. Schaut doch einfach mal vorbei – ich habe mir mit meinen ersten(!) selbst erstellten Tutorials echt Mühe gegeben! 😉 (Einfach auf die Bilder klicken!)

Selbstgenähte Stofftasche mit Tutorial
Selbst genähte Spülschwämme und Küchentücher für mehr Nachhaltigkeit.

Und die selbst genähten Stoffbeutel sind mittlerweile auch gleich mal einer meiner beliebtesten Beiträge auf dem Blog geworden 🙂

Stoffsäcken beziehungsweise Brotbeutel aus alten Küchenhandtüchern selbst nähen