Letztens hatten wir Lust auf richtig gutes, französisches Baguette. Also nicht auf diese Gummidinger, die man bei uns im Supermarkt bekommt, sondern auf lecker duftende “Pain francais”, die außen knusprig und innen wunderbar fluffig sind. Da es in unserer näheren Umgebung keine guten zu kaufen gibt und die Fahrt über die Grenze spontan auch nicht möglich war, blieb nur noch eine Option: Baguette selbst backen!

Zunächst sollte ich vielleicht anmerken, dass ich bislang noch nie selbst Baguette gebacken gebacken hatte. Bröt, Brötchen und Co. backe ich ständig, an die “richtigen” Baguette hatte ich mich bislang aber noch nicht rangetraut. Denn so ein Baguette muss schon perfekt sein, oder? Und bekommt man das überhaupt hin, wenn man gar kein Franzose ist? 😉

Wir haben uns dann jedoch ans Werk gemacht und das Ergebnis war dermaßen phänomenal, dass ich das Rezept unbedingt mit euch teilen muss! Denn das Geheimnis steckt beim Baguette nicht nur im Teig, der eigentlich ein ganz simpler Hefeteig ist, sondern in der Verarbeitung! Daher erkläre ich euch hier Schritt für Schritt, wie ihr den Teig bearbeiten müsst, um ein perfektes Baguette zu erhalten. Und es schmeckt definitiv besser mindestens so gut wie vom besten französischen Bäcker …

Zutaten für 2 große oder 3 kleinere Baguette:

  • 500 g Instant-Weizenmehl
  • 1/2 Würfel Frischhefe (20 g)
  • 300 – 320 g lauwarmes Wasser
  • 10 g Salz
  • 5 g Zucker

Zubereitung oder: Schritt für Schritt zum perfekten Baguette!

  1. Mehl und Salz mischen. Den Zucker im lauwarmen Wasser verrühren und die Hefe darin auflösen, anschließend die Mischung zum Mehl geben und kurz kneten. Nun den Teig zu einer Kugel formen, mit Mehl bestäuben und mit einem feuchten Tuch abgedeckt 20 Minuten an einem warmen Ort gehen lassen.
  2. Den Teig nochmals kneten (er darf auf keinen Fall klebrig sein – sonst lieber noch etwas Mehl zugeben!).
  3. Nun den Teig auf eine bemehlte Arbeitsfläche geben und zu einem Quadrat formen.
  4. Jetzt werden alle vier Ecken des Quadrates nacheinander zur Mitte hin eingeklappt. Oder, wie Tochterkind treffend formulierte, nun sieht es aus wie ein Briefumschlag 🙂
  5. Dieses Päckchen gebt ihr nun mit der Unterseite nach oben (der gefalteten Seite nach unten ;)) erneut in die bemehlte Schüssel und lasst den Teig abgedeckt weitere 20 Minuten aufgehen.
  6. Diesen Schritt wiederholt ihr noch 2x, d.h. der Teig muss insgesamt 3x für jeweils 20 Minuten als gefaltetes Päckchen ruhen. Wichtig: Den Teig bei diesen Schritten nicht mehr kneten oder zusammendrücken! Nur locker bearbeiten!
  7. Nun teilt ihr den Teig in zwei oder drei gleichgroße Teile, rollt sie vorsichtig in die gewünschte Form und lasst sie bei Zimmertemperatur nochmals für 15 Minuten aufgehen. Dann schneidet ihr die Baguette mehrfach schräg mit einem scharfen Messer ein und bepinselt sie mit Wasser. Ich habe sie noch zusätzlich mit Mehl bestäubt, weil es mir optisch besser gefällt 🙂
  8. Dann werden die Baguette im vorgeheizten Ofen gebacken (20 Minuten, 220 °C Heißluft). Unbedingt eine Schale mit Wasser dazustellen!

Fertig ist das original französische Baguette und ich war zugegebenermaßen selbst ganz erstaunt, wie lecker sie gleich beim ersten Versuch geworden sind! Ich hatte es mir schwieriger vorgestellt, die leckeren Baguette so hinzubekommen, dass sie außen perfekt kross und innen fluffig weich sind!


Habt ihr auch schon einmal Baguette oder Flûte selbst gebacken? Kennt ihr vielleicht noch den ein oder anderen Trick? Dann schreibt mir das in den Kommentaren, denn über weitere Anregungen / Ideen freue ich mich immer! 🙂